Gestern, bei dem schönen Frühlingswetter, bin ich am Eilbekkanal entlang gewandert und war auf dem Weg zum Sport. Rechts und links vom Kanal befindet sich jeweils ein schmaler Grünstreifen mit einigen Bäumen und Büschen. Hier schlendern gerne Mütter mit ihren Kindern, Hund und Herrchen, Fahrradfahrer oder Jogger vorbei. Auf der Seite, von wo ich einbiege, ist es eher noch ruhig. Der Weg macht an diesem Abschnitt eine Linkskurve mit jeweils einer Parkbank am Anfang und am Ende. Dazwischen wächst eine fast mannshohe Hecke.
Die erste Bank ist von einem Mann mit seinem nicht gerade kleinen Hund belegt. Der Hund steht geduldig auf der Bank und reicht so dem Mann fast bis zu den Oberarmen. Der Mann steht davor und kümmert sich intensiv um seinen Hund. Im Vorbeigehen beobachte ich die beiden etwas argwöhnisch und wundere mich ein wenig.
Ich gehe weiter, an der Hecke vorbei und kann jetzt auch die andere Bank sehen. Auf dieser Bank sitzt ein junger Mann. Vor ihm steht seine Freundin. Ich traue meinen Augen kaum und doch kommt mir die Szene so vertraut vor. Fasziniert von diesem Anblick gehe ich mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht an den beiden vorbei.
Etwas provozierend fragt mich der junge Mann: "Na, so etwas haben Sie wohl noch nicht gesehen, oder?" "In der Tat", erwidere ich schmunzelnd, "vor allem nicht in dieser Kombination: Da vorne wird gerade ein Hund gekämmt und hier ein Herrchen" - Verdutzt schauen mich die beiden an. Sie nimmt den Kamm aus der lockigen Löwenmähne ihres Freundes und macht einen Schritt zurück, um hinter die Hecke sehen zu können. Dann schlägt sie die Hände vor das Gesicht und fängt an, schallend zu lachen. "Mein Gott", sagt sie, "da wird wirklich gerade einem Hund das Fell gebürstet!"