Horrortrip nach St. Petersburg

Ostern 2008 (Auszug aus Mail an eine gute Freundin)

Ich bin heilfroh wieder hier zu sein. War alles nicht so toll. Hab ´nen dicken Schupfen und keine Lust, mir die Fotos anzusehen. Die ersten 3 Tage waren ja noch ok - abgesehen vom Schneesturm und Dauer-nassen-Füßen. Das Hotel war ätzend. Gab jeden Tag Fisch! Juhu :-( Auch die russische Reiseleiterin konnte daran nichts ändern. Das war aber alles noch nicht so schlimm. Mir ist nur drastisch bewusst geworden, dass ein Menschenleben dort wohl nicht viel zählt und man da tunlichst nicht auf die Hilfe anderer angewiesen sein sollte, dann biste echte gear...

Lag ein Mann im Schnee, bewusstlos oder hin - keine Ahnung. Hat keinen interessiert. Sind alle an ihm vorbeigelaufen und einer sogar über ihn rüber gestiegen. Ich wusste echt nicht, was ich machen sollte. Dann sind endlich zwei russische Mädels gekommen und haben wohl im Laden Bescheid gesagt und einen Krankenwagen besorgt.

Am vorletzten Tag knallt dann an der Ampel einer neben mir hin. Weiß nicht, ob er krank war oder einfach nur auf dem Eis ausgerutscht ist. Hat wieder ne Ewigkeit gedauert, bis jemand zu Hilfe kam. Standen viele mit an der Ampel und haben nichts getan. Hab sie dann auf Deutsch angeschrien, sie sollten endlich helfen. Ging dann auch endlich. Am Abend hab ich mir dann richtig die Kante gegeben und dafür den nächsten Tag kotzend die Heimreise angetreten. Um den Spaß noch zu vervollständigen, hatte dann noch eine hochschwangere Russin eine Fehlgeburt im Flieger - juhu.

Also relativ gesehen war mein Tag gar nicht so mies. Was für ein Scheiß!