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Einleitung für die Übungen zur türkischen Grammatik

 

Zu den Übungen

Bei allen Übungen kann man wählen, ob man sich nur die zusammengesetzte Form ansehen oder sein eigenes Wort nutzen möchte. Zum Teil gibt es auch Listen, aus denen man sich ein Wort aussuchen kann.

 

Vorwort

Es gibt einige richtig gute türkische Wörterbücher und Vokabeltrainer im Internet und auch den einen oder anderen Sprachkurs. Letztere haben aber für mich meist den Nachteil, dass nur Übungen für die jeweilige Lektion angeboten werden, meist in einer fixen Liste und nur mit wenigen Endungen gleichzeitig.

Ich wollte hier mehr Flexibilität und mehr Übungsmöglichkeiten haben, da der türkische Satz zum großen Teil aus einer Aneinanderkettung von mehreren unterschiedlichen Endungen besteht (Beispiel: ev-de-ydi-m => Haus-im-war-ich = ich war zu Hause oder gel-iyor-sa-n => kommen-jetzigeZeit-wenn-du = wenn du kommst, dann...).

Diese Endungen haben untereinander (meist / immer?) eine bestimmte Hierarchie bzw. Reihenfolge, in der sie angeführt werden. Auch werden sie nicht einfach nur hintereinandergestellt, sondern müssen fast immer, in Abhängigkeit zu der vorangegangenen Silbe / Endung, angepasst werden. Dazu müssen:

  • Verbindungsbuchstaben zwischen Endungen geschoben werden,
  • sind die sogenannten Vokalharmonien zu berücksichtigen
  • oder der Konsonantenwandel ist durchzuführen.

In manchen Wörtern ändert sich auch der Wortstamm durch das Anfügen von Endungen, was das Nachschlagen im Wörterbuch nicht gerade vereinfacht, wenn man sich dessen nicht bewusst ist.

Dieses alles ist wohl auch ein Grund, warum es noch keine gute Online-Übersetzung für türkische Sätze gibt. Auch kann Türkisch häufig nur kontextabhängig übersetzt werden (güzel-im => schön-ich = ich bin schön oder = meine Schöne; yaz = Sommer oder Schreib!). Und gerne wird eine Endung weggelassen, wenn sie aus dem Kontext heraus eindeutig ist, was z.B. bei der Plural-Endung sehr oft der Fall ist.

Bei dieser Vielfalt an Endungen und deren Kombinationen brauche ich jedenfalls mehr Übungen. Und, wer mag, kann einfach mitmachen. In den folgenden Kapiteln werden die wichtigsten Regeln für die Anpassung der türkischen Endungen kurz genannt. Bei den Übungen kann u.a. ausgewählt werden, dass nur die allgemeine Form der Endungen angezeigt wird. Um diese lesen zu können, gilt Folgendes:

  • nicht zu ändernde Bestandteile: sie werden in Kleinbuchstaben geschrieben
  • optionale Bestandteile der Endung: sie werden in ( ) aufgeführt
  • möglicher Buchstabentausch: er wird durch einen Großbuchstaben dargestellt

Diese Seiten sind noch im Aufbau, daher ist auch noch nicht alles vollständig und kann Fehler enthalten. Dieses bitte ich zu entschuldigen und mir ggf. über das Kontaktformular zu melden. Und je mehr mir der Kopf aufgrund der unterschiedlichen Grammatik raucht, desto größer wird mein Respekt für diejenigen, die Sprachen - speziell aus anderen Sprachfamilien - gelernt haben.

Vielen Dank und viel Spaß!

 

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Große Vokalharmonie

Bei der großen Vokalharmonie bestimmt der Vokal der Vorsilbe, ob ein ι, u, i oder ü in der Endung verwendet werden muss.

     a ι     o u     i e     ö ü
      ↓       ↓       ↓       ↓
      ι        u       i       ü

 

Symbol in Form: I

Beispiel: Endung -(I)m (mein ...)
balιm (mein Honig)
kιzιm (mein Mädchen)
notum (meine Notiz)
evim (mein Haus)

 

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Kleine Vokalharmonie

Bei der kleinen Vokalharmonie bestimmt der Vokal der Vorsilbe, ob ein a oder e in der Endung verwendet werden muss.

     a ι o u     i e ö ü
        ↓           ↓
        a           e

 

Symbol in Form: E

Beispiel: Endung -DE (im ...)
ev-de (im Haus) aber oda-da (im Zimmer)

 

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Vokalharmonie bei Aorist

Der Aorist ist eine Form der Verben, die für Gewohnheiten und regelmäßige Vorgänge angewandt wird. Ob die kleine Vokalharmonie, die große Vokalharmonie oder überhaupt eine Vokalharmonie benötigt wird, ist abhängig vom Verbstamm:

 

Symbol in Form: X bzw. (X)

Beispiel: Endung -(X)r (Aorist ohne Negation)
de-mek    => de--r (er sagt)
sev-mek   => sev-er (er liebt)
bil-mek    => bil-ir (er weiß)
oyna-mak  => oyna--r (er spielt)
düşün-mek => düşün-ür (er denkt)

 

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Bindekonsonanten

Im Türkischen kommen zwei aufeinander folgende Vokale nur in Fremdwörtern vor. Um das Aufeinandertreffen zu vermeiden, wird ggf. ein Bindekonsonant zwischen zwei Endungen bzw. zwischen Wortstamm und Endung eingefügt. Einige Endungen benötigen diese Konsonanten auch, wenn die Endung zwar nicht mit einem Vokal beginnt, sie aber an einen Vokal gehängt werden. Der häufigste Bindekonsonant ist y.

  • Possessiv-Endung der 3. Pers. => s
  • mit Genitiv-Endung => n
  • sonst => y

Achtung: Für die 3. Person muss zusätzlich ein n hinter die Possessiv-Endung gestellt werden, wenn diese deklariert wird - unabhängig davon, ob ein Vokal folgt oder nicht! Leider wird dadurch aber bei denjenigen Worten, die nicht auf einem Vokal enden, die Unterscheidung zwischen "sein" und "dein" erschwert, weil sie in den meisten Fällen gleich sind: ev-in-de (in deinem Haus) = ev-i-n-de (in seinem Haus).

 

Symbol in Form: s, n, Y, y, N

Beispiel:
çantaya (der Tasche)
çantasιna (seiner Tasche)
çantada (in der Tasche)
çantasιnda (in seiner Tasche)

 

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Konsonantenwandel im Anlaut von Endungen

Alle Endungen, die mit einem c, d oder g beginnen, ändern diesen Konsonanten in ç, t oder k, wenn sie an einen stimmlosen Konsonanten gehängt werden. Also: Achtung bei "hafiş und postkuçe" (Haifisch und Postkutsche)!

     c    d    g
     ↓    ↓    ↓
     ç    t    k

 

Symbol in Form: C D G

Beispiel: Endung -DE (im ...)
ev-de (im Haus) aber otobüs-te (im Bus)

 

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Konsonatenwandel im Wortauslaut

Bei vielen Substantiven, die mit ç, k, p oder t enden, wandelt sich dieser Konsonant in seine stimmhafte Entsprechung, wenn eine Endung, die mit einem Vokal beginnt, angehängt wird. Leider gibt es keine feste Regel, bei welchen Substantiven dieser Konsonantenwandel beachtet werden muss. Gerade bei einsilbigen Worten und Worten, die auf t enden, greift diese Regel oft nicht.

Also: den extra "Ketchup" nicht vergessen!

       k   e   t   ç   a   p
       ↓       ↓    ↓       ↓
     ğ/g     d    c      b

 

erwartete Syntax im Wort: K(nk=>ng) T Ç P

Beispiel:
kitaP (das Buch) => kitaba (dem Buch)
renK (die Farbe) => renge (der Farbe)
aber
et (das Fleisch) => ete (dem Fleisch)

 

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Ausnahmen

Es gibt eine Reihe von Worten (hauptsächlich aus dem Arabischen), bei denen die Vokalharmonie nicht greift oder sich der Stamm verändert, wenn eine Endung angefügt wird. Diese Besonderheiten sind noch nicht berücksichtigt worden.

Hier einige Beispiele:
saat (die Uhr, die Zeit) => saatler (laut Vokalharmonie a, hier aber e)
su (das Wasser) => suyum (extra y)
hak (das Recht) => hakka (doppelter Konsonant)
resim (das Bild) => res-mim (Vokal fällt weg)

 

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